Die Steinzeit war eine Zeit großer Fortschritte. Die Menschen haben in der Steinzeit erstmals Werkzeuge entwickelt, um sich Nahrungsmittel zu beschaffen und gegen Feinde verteidigen zu können.
Und noch einen großen Schritt vollzogen die Menschen in der Urzeit: Zogen die Familien zu Beginn der Steinzeit noch den Viehherden und damit sozusagen ihrer Nahrung hinterher, gab es gegen Ende der Steinzeit schon erste Siedlungen, also kleine Dörfer. Der Mensch wurde sesshaft und begann, Ackerbau zu betreiben und selbst Gemüse und Getreide anzubauen. Gejagt wurde natürlich trotzdem noch: Ein Hase, ein Hirsch oder gar ein Mammut waren sehr nahrhaft, machten lange satt und waren zudem sehr lecker!
Die Menschen in der Jungsteinzeit waren genauso intelligent wie die heutigen Menschen. Aber sie hatten keine Computer, keinen Strom, keine Schulen und Universitäten - sie hatten nur die Natur und sich selbst. Und trotzdem haben sie überlebt und außerdem jede Menge sinnvolle und schöne Dinge entdeckt, von denen wir heute noch profitieren.
- Musik in der Urzeit
- Werkzeugkasten
- Feuermachen
- Sammeln macht satt
- Abenteuer Jagd
- Wohnen in der Steinzeit
- Mode aus Fell
- Die Speisekarte
Die späten Steinzeitmenschen waren vermutlich die ersten Musikant*innen der Menschheit. Allerdings war das Orchester damals noch nicht ganz so groß besetzt wie heute.
Man spielte unter anderem auf Schwirrhölzern: Das ist ein ovales Stück Holz oder Knochen, das an einer langen Schnur im Kreis geschwungen wird. Dabei erklang ein tiefer, schwirrender Ton. Aus den Knochen von Höhlenbären fertigte man Klangstäbe und Flöten. Außerdem gehörten zum Instrumentarium der Steinzeit Muscheltrompeten und Tontrommeln.
Übrigens: Dass Steinzeitmenschen gerne getanzt haben, weiß man heute ganz sicher. In einer französischen Höhle haben Forscher*innen nämlich Fußabdrücke von kultischen Tänzen gefunden. Und so erklangen Höhlenbärenknochenflöte, Trommel, Muscheltrompete und Schwirrholz nicht nur bei der Jagd und im Kampf, sondern auch bei Festen und Zeremonien.
Du möchtest noch mehr über Musik in der Urzeit wissen und hast Lust auf eine Reise mit der Kinderzeitmaschine?
Das älteste menschliche Werkzeug ist der Faustkeil, eine Art Allroundwerkzeug zum Werfen, Schneiden und Hämmern. Im weiteren Verlauf der Steinzeit wurden noch viele andere Werkzeuge entwickelt. Einige davon, wie zum Beispiel Sichel, Axt und Bohrer gibt es auch heute noch – natürlich in einer moderneren Variante.
Du möchtest noch mehr über die ersten Werkzeuge wissen und hast Lust auf eine Reise mit der Kinderzeitmaschine?
Faustkeil
Der Faustkeil ist das älteste Werkzeug der Menschheit. Der Steinzeitmensch beschlug hierzu einen Stein so lange, bis er eine scharfe, spitze Kante erhielt. Faustkeile waren eine Art Allzweckwerkzeug. Man verwendete sie zum Hacken, Schneiden, Schlagen und manchmal sogar zum Werfen. So konnte man mit dem Faustkeil beispielsweise seine Jagdbeute zerlegen.
Auch im Krieg mit anderen Großfamilien, sogenannten Clans, kam der Faustkeil als Wurfwaffe zum Einsatz. Faustkeile waren in der Regel zwischen zehn und 25 Zentimeter lang. Bei Ausgrabungen wurden aber auch größere Exemplare gefunden.
Faustkeile gabe es in den verschiedensten Formen, Größen und Steinmaterialien. Feuerstein wurde oft bevorzugt.
Steinaxt
Um eine Steinaxt herzustellen wurde zuerst – ähnlich wie beim Faustkeil – ein Stein so lange bearbeitet, bis er scharfe Kanten und eine Spitze erhielt. Anschließend wurde der Stein mit einem Riemen an einem Holzstiel befestigt.
Oftmals wurde das Ganze dann noch mit Birkenpech, einem Steinzeitkleber, den man aus der Rinde der Birke gewann, verklebt. Fertig war das Werkzeug. Mit einer Steinaxt konnte man beispielsweise Bäume fällen und sich aus dem Holz eine schöne Hütte bauen.
So wurde eine Steinaxt gemacht.
Geweih- oder Holzsichel
Die Geweih- oder Holzsichel war ein Schneideinstrument. Der Griff war ein Teil eines Tiergeweihs, die Klingen bestanden aus kleinen Steinen.
Beides wurde mit Birkenpech zusammengeklebt. Fertig war die Geweihsichel. Andere Sicheln wurde auch mit Holzgriffen gebaut.
Steinbohrer
Ein Steinbohrer hatte einen Bohrkopf aus Feuerstein der durch einen Holzstab mit einer Schwungscheibe verbunden war. Das ganze funktionierte wie ein Drillbohrer. Man führte die Schwungscheibe immer wieder in Richtung Bohrkopf und brachte diesen damit in Schwung.
Mit solch einem Bohrer konnte der Steinzeitmensch fix ein Loch in Muscheln, Holz oder Kalk bohren – und vielleicht hat er ihn sogar verwendet, um eine Flöte herzustellen.
Hatte man keinen Bohrer zur Hand, dann konnte man auch mit einem spitzen Steinkeil ein Loch in Knochen, Leder oder Holz bohren.
Feuermachen ist eine der wichtigsten Entdeckungen der Menschheit – mit Feuer konnte der Steinzeitmensch seine Nahrung zubereiten, wilde Tiere vertreiben, Licht und Wärme erzeugen.
Wie die Menschen entdeckt haben Feuer zu machen, weiß man heute nicht mehr ganz genau. Tatsache ist, dass der Mensch vor rund 40.000 Jahren bereits in der Lage war, selbst ein Feuer zu entfachen.
Dazu gab es zwei Möglichkeiten: Feuer schlagen oder Feuer bohren. Beim Feuerbohren wurde ein Holzstab mit Hilfe eines Bogens in einer geschnitzten Vertiefung auf einem Brett schnell hin und her bewegt. Durch die Reibung begann es warm zu werden, bald danach zu qualmen und zu glühen. Fielen die Funken auf brennbares Material, wie zum Beispiel den Zunderpilz, konnte ein Feuer entstehen.
Zum Feuer schlagen benötigte man einen Feuerstein und einen Markasit. Markasit ist ein Stein, der Eisen enthält. Schlug man nun beide Steine gegeneinander entstanden Funken. Diese Funken fing man dann wiederum mit Zunderpilz auf und begann, vorsichtig zu pusten. Mit genügend Stroh und Holz angefüttert, konnte daraus ein wärmendes Feuer vor der Hütte werden. Wie das genau geht, kannst du dir auch in diesem Video ansehen!
Einfach mal schnell in den Supermarkt? Fix eine Pizza in den Ofen? Das gab es in der Urzeit noch nicht. Steinzeitmenschen waren Jäger und Sammlerinnen. Sie ernährten sich von Beeren, Früchten, Wurzeln und von der Beute der Jagd. Das war natürlich sehr zeitaufwändig und so war der Steinzeitmensch die meiste Zeit des Tages unterwegs auf der Suche nach Nahrung.
Gesammelt wurden die Früchte der Pflanzen aber auch Blätter, Wurzeln und Moos. Wild wuchsen damals schon Möhren, Bohnen, Sellerie und Lauch. Wer zum Sammeln in den Wald ging, nahm vermutlich zum Transport einen Behälter aus Tierhaut mit, quasi eine Art Steinzeit-Einkaufstüte. Erst in der späten Steinzeit wurden die Menschen sesshaft und begannen damit, Getreide und Gemüse vor ihren Hütten anzupflanzen.
Gefährlich wurde es auf der Jagd. Die Steinzeitmenschen legten Schlingen aus, bauten Fallen und setzten ihrer Beute schließlich mit Steinspeeren und Faustkeilen, später auch mit Pfeil und Bogen, zu. Wenn große Tiere gejagt wurden, schlossen sich unsere Vorfahren zu Gruppen zusammen und trieben das Tier in eine zuvor gegrabene und mit Blättern getarnte Grube. Die Steinzeitmenschen rieben sich vor der Jagd mit Lehm ein, um sich zu tarnen – damit die Tiere sie nicht sofort erkannten.
Steinzeitmenschen, die an Meeren, Flüssen und Seen lebten, konnten auch sehr gut angeln. Allerdings angelte man noch nicht mit einer Rute und Köder, sondern fing die Fische mit den bloßen Händen im Wasser. Beim Fang größerer Fische kam eine Knochenharpune zum Einsatz.
Um mit Jagen und Sammeln überleben zu können, mussten sich die Urmenschen sehr gut in ihrer Umgebung auskennen, Tierspuren lesen und giftige von essbaren Pflanzen unterscheiden können. Da man oft den ganzen Tag unterwegs war, war auch ein guter Orientierungssinn sehr wichtig.
Zogen die Familien zu Beginn der Steinzeit noch den Viehherden hinterher, gab es gegen Ende der Steinzeit schon erste Siedlungen und kleine Dörfer. Die späten Steinzeitmenschen lebten nun nicht mehr in Wohngruben, sondern wohnten mit der ganzen Familie in einem Langhaus. So ein Haus wurde aus Lehm, Stein und Holz gebaut.
In der Nähe des Hauses hielten sich die Urmenschen Vieh, sie bauten Getreide an und töpferten Gefäße. Fleischbeschaffung und Ernährung wurden so um ein Vielfaches einfacher. Lebten die Steinzeitmenschen vorher von der Hand in den Mund, konnten sie nun erstmals auch Vorräte anlegen. Fleisch wurde geräuchert, getrocknet oder in der Erde vergraben, um es haltbar zu machen. Getreide wie Emmer, Einkorn oder Gerste konnte auch über einen längeren Zeitraum gut gelagert werden. So konnte man vorsorgen und die Speisekammer für die kalten Wintermonate füllen.
Die Menschen in der Steinzeit verbrachten sehr viel Zeit in der Natur. Oftmals wurde es sehr kalt und sie lernten, Kleidung zum Schutz gegen die Kälte anzufertigen. Die Nähnadel wurde erst in der späten Steinzeit erfunden. Doch auch vorher wussten sich die Menschen zu helfen: Mit spitzen Gegenständen wurden Löcher in Felle gebohrt und mit Lederbändern und Tiersehnen dann die Kleidungsstücke zusammengenäht. Man trug Beinlinge, eine Art Steinzeithose, Schuhe, Fellmäntel und Kapuzen.
Hergestellt wurde die Kleidung meist von den Frauen, da sie tagsüber nicht immer auf der Jagd dabei waren, sondern in der Behausung blieben.
Pilze, Honig, Moos, Wurzeln, Möhren, Bohnen, Lauch, Sellerie, Beeren, Getreide wie Einkorn, Emmer und Gerste, Fleisch von Wollnashorn, Mammut oder Reh – so ungefähr sah die Speisekarte des Steinzeitmenschen aus. Gegessen wurde, was in der Natur zu finden war.
Gekocht wurde in der Steinzeit übrigens ohne Kochtopf: Um Fleisch und Beeren zu garen, warf man im Feuer erhitzte Steine in eine mit Leder ausgekleideten Grube und brachte das Wasser damit zum Kochen. Behälter aus Tiermägen, Leder oder Birkenrinde konnten auch über dem offenen Feuer verwendet werden. In der späten Steinzeit, als die Menschen sesshaft wurden, war der Urmensch zudem in der Lage, Vorräte anzulegen. Zum Beispiel wurde Fleisch geräuchert, getrocknet oder im Erdboden vergraben.
Apropos Wasser: In der frühen Steinzeit musste der Urmensch jedes Mal, wenn er Durst hatte, die Höhle verlassen und eine Wasserquelle in der Umgebung aufsuchen. Da das sehr aufwändig war, fanden die Menschen mit großen Muschelschalen und Tierhörnern geeignete Behälter für den Wassertransport und schon konnten sie das Wasser mit in die Höhle nehmen.
Die späten Steinzeitmenschen waren vermutlich die ersten Musikant*innen der Menschheit. Allerdings war das Orchester damals noch nicht ganz so groß besetzt wie heute.
Man spielte unter anderem auf Schwirrhölzern: Das ist ein ovales Stück Holz oder Knochen, das an einer langen Schnur im Kreis geschwungen wird. Dabei erklang ein tiefer, schwirrender Ton. Aus den Knochen von Höhlenbären fertigte man Klangstäbe und Flöten. Außerdem gehörten zum Instrumentarium der Steinzeit Muscheltrompeten und Tontrommeln.
Übrigens: Dass Steinzeitmenschen gerne getanzt haben, weiß man heute ganz sicher. In einer französischen Höhle haben Forscher*innen nämlich Fußabdrücke von kultischen Tänzen gefunden. Und so erklangen Höhlenbärenknochenflöte, Trommel, Muscheltrompete und Schwirrholz nicht nur bei der Jagd und im Kampf, sondern auch bei Festen und Zeremonien.
Du möchtest noch mehr über Musik in der Urzeit wissen und hast Lust auf eine Reise mit der Kinderzeitmaschine?
Das älteste menschliche Werkzeug ist der Faustkeil, eine Art Allroundwerkzeug zum Werfen, Schneiden und Hämmern. Im weiteren Verlauf der Steinzeit wurden noch viele andere Werkzeuge entwickelt. Einige davon, wie zum Beispiel Sichel, Axt und Bohrer gibt es auch heute noch – natürlich in einer moderneren Variante.
Du möchtest noch mehr über die ersten Werkzeuge wissen und hast Lust auf eine Reise mit der Kinderzeitmaschine?
Faustkeil
Der Faustkeil ist das älteste Werkzeug der Menschheit. Der Steinzeitmensch beschlug hierzu einen Stein so lange, bis er eine scharfe, spitze Kante erhielt. Faustkeile waren eine Art Allzweckwerkzeug. Man verwendete sie zum Hacken, Schneiden, Schlagen und manchmal sogar zum Werfen. So konnte man mit dem Faustkeil beispielsweise seine Jagdbeute zerlegen.
Auch im Krieg mit anderen Großfamilien, sogenannten Clans, kam der Faustkeil als Wurfwaffe zum Einsatz. Faustkeile waren in der Regel zwischen zehn und 25 Zentimeter lang. Bei Ausgrabungen wurden aber auch größere Exemplare gefunden.
Faustkeile gabe es in den verschiedensten Formen, Größen und Steinmaterialien. Feuerstein wurde oft bevorzugt.
Steinaxt
Um eine Steinaxt herzustellen wurde zuerst – ähnlich wie beim Faustkeil – ein Stein so lange bearbeitet, bis er scharfe Kanten und eine Spitze erhielt. Anschließend wurde der Stein mit einem Riemen an einem Holzstiel befestigt.
Oftmals wurde das Ganze dann noch mit Birkenpech, einem Steinzeitkleber, den man aus der Rinde der Birke gewann, verklebt. Fertig war das Werkzeug. Mit einer Steinaxt konnte man beispielsweise Bäume fällen und sich aus dem Holz eine schöne Hütte bauen.
So wurde eine Steinaxt gemacht.
Geweih- oder Holzsichel
Die Geweih- oder Holzsichel war ein Schneideinstrument. Der Griff war ein Teil eines Tiergeweihs, die Klingen bestanden aus kleinen Steinen.
Beides wurde mit Birkenpech zusammengeklebt. Fertig war die Geweihsichel. Andere Sicheln wurde auch mit Holzgriffen gebaut.
Steinbohrer
Ein Steinbohrer hatte einen Bohrkopf aus Feuerstein der durch einen Holzstab mit einer Schwungscheibe verbunden war. Das ganze funktionierte wie ein Drillbohrer. Man führte die Schwungscheibe immer wieder in Richtung Bohrkopf und brachte diesen damit in Schwung.
Mit solch einem Bohrer konnte der Steinzeitmensch fix ein Loch in Muscheln, Holz oder Kalk bohren – und vielleicht hat er ihn sogar verwendet, um eine Flöte herzustellen.
Hatte man keinen Bohrer zur Hand, dann konnte man auch mit einem spitzen Steinkeil ein Loch in Knochen, Leder oder Holz bohren.
Feuermachen ist eine der wichtigsten Entdeckungen der Menschheit – mit Feuer konnte der Steinzeitmensch seine Nahrung zubereiten, wilde Tiere vertreiben, Licht und Wärme erzeugen.
Wie die Menschen entdeckt haben Feuer zu machen, weiß man heute nicht mehr ganz genau. Tatsache ist, dass der Mensch vor rund 40.000 Jahren bereits in der Lage war, selbst ein Feuer zu entfachen.
Dazu gab es zwei Möglichkeiten: Feuer schlagen oder Feuer bohren. Beim Feuerbohren wurde ein Holzstab mit Hilfe eines Bogens in einer geschnitzten Vertiefung auf einem Brett schnell hin und her bewegt. Durch die Reibung begann es warm zu werden, bald danach zu qualmen und zu glühen. Fielen die Funken auf brennbares Material, wie zum Beispiel den Zunderpilz, konnte ein Feuer entstehen.
Zum Feuer schlagen benötigte man einen Feuerstein und einen Markasit. Markasit ist ein Stein, der Eisen enthält. Schlug man nun beide Steine gegeneinander entstanden Funken. Diese Funken fing man dann wiederum mit Zunderpilz auf und begann, vorsichtig zu pusten. Mit genügend Stroh und Holz angefüttert, konnte daraus ein wärmendes Feuer vor der Hütte werden. Wie das genau geht, kannst du dir auch in diesem Video ansehen!
Einfach mal schnell in den Supermarkt? Fix eine Pizza in den Ofen? Das gab es in der Urzeit noch nicht. Steinzeitmenschen waren Jäger und Sammlerinnen. Sie ernährten sich von Beeren, Früchten, Wurzeln und von der Beute der Jagd. Das war natürlich sehr zeitaufwändig und so war der Steinzeitmensch die meiste Zeit des Tages unterwegs auf der Suche nach Nahrung.
Gesammelt wurden die Früchte der Pflanzen aber auch Blätter, Wurzeln und Moos. Wild wuchsen damals schon Möhren, Bohnen, Sellerie und Lauch. Wer zum Sammeln in den Wald ging, nahm vermutlich zum Transport einen Behälter aus Tierhaut mit, quasi eine Art Steinzeit-Einkaufstüte. Erst in der späten Steinzeit wurden die Menschen sesshaft und begannen damit, Getreide und Gemüse vor ihren Hütten anzupflanzen.
Gefährlich wurde es auf der Jagd. Die Steinzeitmenschen legten Schlingen aus, bauten Fallen und setzten ihrer Beute schließlich mit Steinspeeren und Faustkeilen, später auch mit Pfeil und Bogen, zu. Wenn große Tiere gejagt wurden, schlossen sich unsere Vorfahren zu Gruppen zusammen und trieben das Tier in eine zuvor gegrabene und mit Blättern getarnte Grube. Die Steinzeitmenschen rieben sich vor der Jagd mit Lehm ein, um sich zu tarnen – damit die Tiere sie nicht sofort erkannten.
Steinzeitmenschen, die an Meeren, Flüssen und Seen lebten, konnten auch sehr gut angeln. Allerdings angelte man noch nicht mit einer Rute und Köder, sondern fing die Fische mit den bloßen Händen im Wasser. Beim Fang größerer Fische kam eine Knochenharpune zum Einsatz.
Um mit Jagen und Sammeln überleben zu können, mussten sich die Urmenschen sehr gut in ihrer Umgebung auskennen, Tierspuren lesen und giftige von essbaren Pflanzen unterscheiden können. Da man oft den ganzen Tag unterwegs war, war auch ein guter Orientierungssinn sehr wichtig.
Zogen die Familien zu Beginn der Steinzeit noch den Viehherden hinterher, gab es gegen Ende der Steinzeit schon erste Siedlungen und kleine Dörfer. Die späten Steinzeitmenschen lebten nun nicht mehr in Wohngruben, sondern wohnten mit der ganzen Familie in einem Langhaus. So ein Haus wurde aus Lehm, Stein und Holz gebaut.
In der Nähe des Hauses hielten sich die Urmenschen Vieh, sie bauten Getreide an und töpferten Gefäße. Fleischbeschaffung und Ernährung wurden so um ein Vielfaches einfacher. Lebten die Steinzeitmenschen vorher von der Hand in den Mund, konnten sie nun erstmals auch Vorräte anlegen. Fleisch wurde geräuchert, getrocknet oder in der Erde vergraben, um es haltbar zu machen. Getreide wie Emmer, Einkorn oder Gerste konnte auch über einen längeren Zeitraum gut gelagert werden. So konnte man vorsorgen und die Speisekammer für die kalten Wintermonate füllen.
Die Menschen in der Steinzeit verbrachten sehr viel Zeit in der Natur. Oftmals wurde es sehr kalt und sie lernten, Kleidung zum Schutz gegen die Kälte anzufertigen. Die Nähnadel wurde erst in der späten Steinzeit erfunden. Doch auch vorher wussten sich die Menschen zu helfen: Mit spitzen Gegenständen wurden Löcher in Felle gebohrt und mit Lederbändern und Tiersehnen dann die Kleidungsstücke zusammengenäht. Man trug Beinlinge, eine Art Steinzeithose, Schuhe, Fellmäntel und Kapuzen.
Hergestellt wurde die Kleidung meist von den Frauen, da sie tagsüber nicht immer auf der Jagd dabei waren, sondern in der Behausung blieben.
Pilze, Honig, Moos, Wurzeln, Möhren, Bohnen, Lauch, Sellerie, Beeren, Getreide wie Einkorn, Emmer und Gerste, Fleisch von Wollnashorn, Mammut oder Reh – so ungefähr sah die Speisekarte des Steinzeitmenschen aus. Gegessen wurde, was in der Natur zu finden war.
Gekocht wurde in der Steinzeit übrigens ohne Kochtopf: Um Fleisch und Beeren zu garen, warf man im Feuer erhitzte Steine in eine mit Leder ausgekleideten Grube und brachte das Wasser damit zum Kochen. Behälter aus Tiermägen, Leder oder Birkenrinde konnten auch über dem offenen Feuer verwendet werden. In der späten Steinzeit, als die Menschen sesshaft wurden, war der Urmensch zudem in der Lage, Vorräte anzulegen. Zum Beispiel wurde Fleisch geräuchert, getrocknet oder im Erdboden vergraben.
Apropos Wasser: In der frühen Steinzeit musste der Urmensch jedes Mal, wenn er Durst hatte, die Höhle verlassen und eine Wasserquelle in der Umgebung aufsuchen. Da das sehr aufwändig war, fanden die Menschen mit großen Muschelschalen und Tierhörnern geeignete Behälter für den Wassertransport und schon konnten sie das Wasser mit in die Höhle nehmen.