Der Name Violoncello kommt aus dem Italienischen und bedeutet kleiner Violone. Der Violone war ein historisches Streichinstrument. Anders als die Violine, die zwischen Schulter und Kinn geklemmt wird, steht das Violoncello aufrecht mit dem Hals nach oben auf einem an seiner Unterseite angebrachten Metallstachel zwischen den Beinen der sitzenden Violoncellist*innen.
Wie die Bratsche ist auch das Cello vor etwa 450 Jahren entstanden. Am Anfang konnte ein Cello auch drei, fünf oder sechs Saiten haben, doch mit der Zeit gab es fast nur noch viersaitige Celli. Antonio Stradivari entwickelte Celli, deren Form und Größe für alle ein Vorbild waren. In der Cellogeschichte hat sich das Aussehen des Instrumentes nur geringfügig verändert, das heute noch fast genauso aussieht wie vor 300 Jahren.
Neu hinzu kam vor 200 Jahren nur noch der Stachel, der es den Musiker*innen ermöglicht, das Instrument auf den Boden zu stellen. Vorher mussten sie das Instrument mit den Beinen festhalten. Im Orchester spielte das Cello anfänglich nur die Begleitung der Melodie, die von hohen Instrumenten gespielt wurde. Zusammen mit dem Cembalo, der Orgel oder der Laute bildete das Cello die Bassgruppe und bekam meistens keinen eigenen Platz in den Noten. In der Klassik entwickelte sich das Cello als Soloinstrument.
Zum Beispiel schrieb Ludwig van Beethoven ein Konzert für Solocello und Orchester und hat die Rolle des Cellos im Orchester damit verändert. Als erster komponierte er für die Cellogruppe eine eigene Stimme, die an manchen Stellen auch solistisch gespielt wird. Bis dahin war das Cello auch hier oft nur Begleitung und mit dem Kontrabass zusammengefasst.
In der modernen Musik sind den Ideen keine Grenzen gesetzt. Das Cello hört man im Jazz, in Rock- oder Popmusik genauso wie im argentinischen Tango.